Top-Raritäten aus dem Kaiserreich: Seltene Kollegen des Kaisers

Nicht nur außenpolitisch, sondern auch numismatisch war der Kaiser das Gesicht des Deutschen Reichs zwischen 1871 und 1918 – Wilhelm I. und danach Wilhelm II. zählten zu den meistgeprägten Köpfen in der deutschen Geschichte.

Im Deutschen Kaiserreich waren sie millionenfach auf Goldmünzen zu sehen, die bis heute für Edelmetallanleger als reines Investment-Produkt interessant sind. Doch es gibt auch zahlreiche Kaiserreich-Goldmünzen, welche aufgrund ihrer niedrigen Auflage zu modernen Raritäten geworden sind.

Diese Münzen sind beim klassischen Edelmetallhändler nicht zu bekommen, sondern nur in spezialisierten Numismatik-Fachabteilungen sowie bei Auktionshäusern – und dort nur mit einem saftigen Aufgeld auf das Höchstgebot.

Die pro aurum Numismatik hat aktuell eine Auswahl der seltensten Goldmünzen aus dem deutschen Kaiserreich im Angebot. Hierbei handelt es sich vor allem um Münzen aus kleinen Teilstaaten des Deutschen Reiches, welche nur ein geringes Prägekontingent hatten.

Kaiserreich Goldmünzen

Aus dem Herzogtum Anhalt sind mit dem Bildnis von Friedrich I. eine 10 Mark Goldmünze aus dem Jahr 1896 (Auflage: 20.000 Stück) sowie drei Stücke zu 20 Mark aus den Jahren 1875 (25.000 Ex.), 1896 (15.000 Ex.) und 1901 (15.000 Ex) zu haben. Auch sein Nachfolger Friedrich II. ist mit von der Partie, nämlich auf einer 20 Mark Münze aus dem Jahr 1904 (25.000 Ex.).

Bayern-Sammler kommen mit der legendären 20-Mark-Goldmünze mit dem Bildnis von Ludwig III. aus dem Jahr 1914 auf ihre Kosten. Die Münze hat eine Auflage von 532.850 Exemplaren, allerdings wurde der größte Teil dieser Auflage wegen des Ersten Weltkrieges nicht mehr ausgegeben.

Das Herzogtum Braunschweig und Lüneburg hat lediglich eine Goldmünze zu 20 Mark im Jahr 1875 geprägt. Trotz der Auflage von 100.000 Stück ist diese Münze eine Top-Rarität, denn es gibt nur wenige Stücke in akzeptabler Erhaltung.

Die Hansestädte Bremen und Lübeck zählen zu den gesuchtesten Teilgebieten des Kaiserreichs, denn sie durften wegen ihrer niedrigen Einwohnerzahl nur in begrenztem Umfang eigene Goldmünzen ausgeben – aus Bremen gibt es nur eine Ausgabe zu 10 Mark 1907 (20.006 Ex.) und zu 20 Mark 1906 (20.122 Ex.). Die Lübecker Goldmünzen waren auf 10.000 Exemplare pro Jahrgang äußerst streng limitiert, pro aurum kann den Jahrgang 1901 anbieten.

Als Großherzogtum hatte Mecklenburg-Schwerin im Kaiserreich ein etwas größeres Gewicht als die vielen kleinen Herzogtümer, allerdings durfte Großherzog Friedrich Franz II. nur eine geringe Anzahl an Goldmünzen mit seinem Konterfei ausgeben, darunter 10 Mark 1878 (50.000 Ex.) und 20 Mark 1872 (68.952 Ex.). Sein Nachfolger Friedrich Franz III. war zwar 14 Jahre an der Macht, durfte aber nur auf einer einzigen Goldmünze zu 10 Mark 1890 erscheinen (10.000 Exemplare).

Bei Kaiserreich-Sammlern beliebt sind insbesondere die so genannten ernestinischen Herzogtümer, die auch als „sächsische Herzogtümer“ bezeichnet werden. Denn auf dem Gebiet der heutigen Länder Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen befand sich nicht ausschließlich das damalige Königreich Sachsen, es gab daneben zahlreiche weitere Gliedstaaten im Deutschen Kaiserreich, welche den Begriff „Sachsen“ im Namen trugen: Besonders begehrt ist das Portrait des bärtigen Herzogs Ernst von Sachsen-Altenburg auf den Goldmünzen zu 20 Mark 1887 (15.000 Ex.) sowie des Herzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach auf einer Prägung zu 20 Mark 1896 (15.000 Ex.). Durch die engen Bindungen zum englischen Königshaus zählt die Dynastie derer zu Sachsen-Coburg-Gotha zu den begehrtesten deutschen Goldmünzen, insbesondere das Portrait von Herzog Alfred auf den Goldmünzen zu 20 Mark 1895 (10.000 Ex.) und die Jugendstil-Darstellung von Carl Eduard auf den 20 Mark Goldmünzen aus dem Jahr 1905 (10.000 Ex.).

Bildrechte: ©shutterstock, Bjoern Wylezich