Crashkurs Münzensammeln: Die drei wichtigsten Details für Numismatik-Neulinge

Erhaltungsgrade, Prägestätten, Auflagenzahlen – die Welt der Münzen wirkt auf den ersten Blick wie eine Wissenschaft für sich. Und tatsächlich kann man die Münzkunde auch studieren. Doch tatsächlich ist kein akademischer Abschluss in Numismatik, Archäologie oder Geschichte nötig, um zu einem erfolgreichen und zufriedenen Sammler zu werden. Das Münzensammeln ist ein Hobby für Jung und Alt. Und anders als oft vermutet, ist für den Aufbau einer Münzensammlung auch kein großer Geldbeutel nötig.

Es gibt allerdings ein überschaubares Basiswissen, welches sich jeder Sammler frühzeitig aneignen sollte, damit sie nicht unnötig Geld ausgeben oder bei der Auswahl numismatischer Schätze eine Enttäuschung erleben. Wir stellen drei wichtige Details vor, auf die Numismatik-Neulinge achten sollten:

Auflagenzahlen: Es kommt nicht auf die Größe an

Die meisten Sammler schauen zuerst auf die offiziellen Prägezahlen einer Münze, um die Seltenheit zu bestimmen. Doch die Zahlen sind nur bedingt aussagekräftig. Oft legt die Regierung eines Landes zwar eine maximale Menge für eine Prägung fest, die tatsächlich geprägte Auflage liegt aber weit darunter – oder ein Teil der tatsächlich geprägten Auflage wird wieder eingeschmolzen.

Und niedrige Auflagezahlen sind für sich genommen noch lange kein Argument für steigende Sammlerpreise: Es gibt unzählige Beispiele von Münzen aus den vergangenen Jahren, von denen nur 100 Stück oder noch weniger Exemplare geprägt wurden und die trotzdem wie Blei in den Regalen der Händler liegen. Die Auflagenzahlen müssen stets in Relation zur Größe des Sammelgebietes gesetzt werden. Nur ein Beispiel: Die Lunar-Silbermünzen aus Australien haben eine Auflage von 300.000 Stück pro Jahr, was auf den ersten Blick nicht wenig ist. Weil es in aller Welt aber viele Millionen Lunar-Fans gibt, sorgt diese Auflage für solide Wertsteigerungen.

Reinigung: Weniger ist mehr

Einen Schatz sollte man pflegen, um die Schönheit langfristig zu bewahren – soweit die Theorie. Leider zerstören allzu sorgfältige Münzensammler aber den Wert ihrer numismatischen Schätze, wenn sie ihnen mit Silberputztuch oder grobkörniger Seife zu Leibe rücken: Münzen sollten fast ohne Ausnahme im Originalzustand belassen werden. Eine historisch gewachsene Patina unterstreicht das Erscheinungsbild der Münze als historisches Zeitdokument. Und der feine graue Belag, der sich auf vielen Münzen bildet, täuscht ganz nebenbei über so manchen feinen Kratzer hinweg, der beim Reinigen gnadenlos zum Vorschein treten würde.

Viele Reinungsaktionen sind gut gemeint, aber in der Welt der Numismatik fehl am Platze – eine Münze, die auf Hochglanz poliert wurde, erreicht dadurch nicht die höchste Prägequalität „Polierte Platte“, sondern wird abfällig als „Katzenglanz“ bezeichnet und dürfte nur noch schwer verkäuflich sein. Deshalb: Finger weg von Zahnbürste und Putztuch – und stattdessen lieber die Zeichen der Zeit bewahren.

Sammelgebiete: Nicht jeden Hype mitmachen

Was hat es nicht alles für numismatische Kunststücke gegeben in den vergangenen 20 Jahren? Um die Jahrtausendwende waren Münzen mit Hologramm-Motiv der letzte Schrei, in den letzten Jahren wurden dreidimensionale Skulpturen auf Münzen zum neuen Trend erklärt und die deutsche Innovation der Fünf-Euro-Gedenkmünzen mit dem „Polymer“-Ring hat dazu geführt, dass viele Staaten nachgezogen haben und ihre Münzen mit einem Plastik-Ring aufhübschen. Doch die Preisentwicklung der diesjährigen Polymer-Gedenkmünzen sollte als Warnsignal verstanden werden: Während der erste Jahrgang 2016 noch 50 Euro oder mehr pro Stück kostet, werden die Fünf-Euro-Gedenkmünzen „Subtropische Zone“ im Jahr 2018 den Sammlern regelrecht hinterher geworfen – der Effekt hat sich (leider) schnell abgenutzt.

Mode-Erscheinungen haben die Numismatik immer wieder aufs Neue bereichert – der Boom infolge der Einführung des Euro ist wohl das beste Beispiel. Doch die meisten Hypes verschwinden, und mit ihnen die Rekordpreise. Die klassischen Sammelgebiete erfreuen sich dagegen dauerhafter Beliebtheit – Kaiserreich, Weimarer Republik und Drittes Reich sind die Stabilitätsanker der Numismatik, Goldmünzen wie der China Panda sind dauerhaft gefragt. Pro aurum achtet bei seiner Numismatik-Auswahl darauf, dass nur solche Stücke in den Webshop aufgenommen werden, bei denen eine positive Wertentwicklung wahrscheinlich ist. Hier finden die Kunden keine Münzen mit künstlichen „special effects“, stattdessen seltene Jahrgänge und gesuchte Motive aus anerkannten Sammelgebieten.


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