Lunar-Münzen aus Australien: Moderne Raritäten mit massivem Wertzuwachs

Die Perth Mint aus Australien ist vor allem wegen ihrer beiden numismatischen Botschafter, dem Kookaburra und dem Koala, in der Welt der Edelmetalle beliebt. Allerdings hat die australische Münzprägestätte eine weitaus wertvollere Serie im Angebot, deren Tiere mit Australien auf den ersten Blick nichts zu tun haben: Hahn, Hund und Ziege liegen in einer kompletten Sammlung neben Ochse, Maus und Schlange. Die detailverliebt gestalteten Tieren sind genauso faszinierend wie die Geschichte hinter den Motiven: Die „Lunar“-Serie hat sich zu einem absoluten Bestseller für Sammler und Anleger entwickelt.

Erstmals brachte die Perth Mint im Jahr 1996 einen Vertreter des chinesischen Mondkalenders auf eine Goldmünze: Die Maus begründete eine Anlagemünzenserie in Gold, die im Jahr 2007 mit dem Schwein abgeschlossen wurde. Wegen des großen Erfolges ergänzte die Perth Mint im Jahr 1999 ihr Produktportfolio um eine Lunar-Münze in Silber, diese Serie wurde ebenfalls im Jahr 2007 abgeschlossen. Und weil sich die „Lunare“ in der Zwischenzeit zu begehrten Sammlerstücken entwickelt hatten, legte die Perth Mint im Jahr nach und brachte eine weitere Lunar-Serie auf den Markt: Für die „Lunar II“-Serie wurde nicht nur die Gestaltung der Tiermotive überarbeitet, sondern auch die Abmessung der Münzen: Die Goldmünze hat nun einen Durchmesser von 39,3 mm (vorher 32,10 mm) und die Silbermünze ist mit 45,10 mm ebenfalls deutlich breiter geworden (vorher 40,60 mm breit).

Obwohl die Lunar-Münzen aus Australien eigentlich als Anlageprodukte entwickelt wurden, zählen sie inzwischen zu den wichtigsten numismatischen Raritäten aus Gold. Neben dem reinen Edelmetallgehalt spricht insbesondere die Auflage für die „Lunare“: Weil die Münzen der ersten Lunar-Serie je nach dem aktuellen Bedarf am Edelmetallmarkt geprägt wurden und Gold sowie Silber um die Jahrtausendwende von einem Masseninvestment noch weit entfernt waren, liegen die Prägezahlen sowohl in Gold als auch in Silber auf äußerst geringen Niveaus: Maximal 30.000 Stück wurden pro Jahr in Gold geprägt, der Jahrgang 1997 ist mit nur 13.709 Stück die seltenste Ausgabe in Gold. In Silber pendeln die Auflagezahlen zwischen rund 50.000 und 120.000 Stück.

Für den heutigen Sammlermarkt, auf dem sich immer mehr wohlhabende Asiaten mit Interesse an Motiven aus ihrer heimischen Kultur tummeln, sind diese Mengen viel zu gering. Die Folge der massiven Nachfrage nach Lunar-Münzen aus Asien: Die Lunar-Serie hat in den vergangenen Jahren eine Wert-Explosion erfahren, welche ihresgleichen in der Welt der Edelmetalle sucht. Und auch die Nachfolgeserie „Lunar II“ hat trotz einer Auflagenerhöhung auf 300.000 Exemplare in Silber sowie 30.000 Stück in Gold für die Ein-Unzen-Standardvariante in den letzten Jahren zuverlässig Wertzuwächse jenseits des reinen Metallpreises erzielt. Weil kaum ein Sammler seine Lunare wieder hergibt, ist es für Lunar-Neulinge fast unmöglich, alle fehlenden Motive nachträglich zu sammeln – eine seltene Gelegenheit zum Nachkauf bietet pro aurum seinen Kunden im Numismatik-Webshop: Hier haben die Experten von pro aurum einzelne Stücke aus vergangenen Jahrgängen aufgetrieben. Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese seltenen Schätze schon bald wieder ausverkauft sein dürften.

Der Mondkalender ist insbesondere im asiatischen Raum weit verbreitet und wird von Legenden und Mythen umgeben. So soll Buddha zum Neujahrsfest alle Tiere eingeladen und ein Rennen veranstaltet haben. Der Preis: Die ersten zwölf Tiere sollten in der Reihe ihres Eintreffens am Ziel in den chinesischen Kalender aufgenommen werden – und die Ratte (oft auch als Maus dargestellt) entschied das Rennen für sich.

Die Lunar-Serie aus Australien ist für Sammler und Anleger wegen vieler Details spannend: So warten beispielsweise die letzten Ausgaben der ersten Lunar-Serie in Silber mit einer numismatischen Besonderheit auf: Weil die Silbermünzenserie nicht (wie traditionell üblich) mit der Maus begonnen wurde und im Jahr 2007 noch Maus, Ochse und Tiger fehlten, wurden diese drei Tiere auf Silberprägungen mit der Jahreszahl 2007 gebracht – und zusätzlich wurde das kalendarisch korrekte Jahr neben das Tier auf die Bildseite der Münze geprägt. Somit haben diese Münzen streng genommen zwei Jahreszahlen. Spezialisierte Sammler jagen zudem neben den Münzen zu einer Unze die diversen Stückelungen zwischen 1/20 Unze und 10 Kilogramm, welche größtenteils mit extrem geringen Auflagen geprägt wurden. Nur ein Beispiel: Von der Zwei-Unzen-Goldmünze der Lunar II Serie aus dem Jahr 2008 wurden nur 628 Stück geprägt. Hier warten Renditechancen, die es sonst wohl kaum bei modernen Anlagemünzen gibt.