Münzen aus China: Exotische Renditebringer gewinnen auch in Europa an Bedeutung
Heutzutage zählen chinesische Münzen wie beispielsweise die Panda-Münzen zu den beliebtesten Bullion-Prägungen der Welt: Anleger und Sammler nehmen gern einen kleinen Aufschlag auf den reinen Goldpreis in Kauf, um sich eine numismatische Rarität mit Investment-Perspektive zu sichern. Doch während vor allem jüngere Sammler und Edelmetall-Neulinge jetzt die Welt der chinesischen Münzen entdecken, gibt es eine eingeschworene Fangemeinde, die bereits seit mehreren Jahrzehnten den chinesischen Münzen treu ist. Denn bereits einige Jahre, nachdem die Volksrepublik China im Jahr 1979 ihr modernes Gedenkmünzenprogramm ins Leben rief, sicherten sich die Chinesen die Unterstützung eines großen deutschen Münzhandelshauses als Vertriebspartner, der neben den Pandas auch diverse andere chinesische Münzenserien nach Deutschland brachte. Viele dieser Sammler der ersten Stunde trennten sich von ihren Schätzen, als zwischen 2008 und 2010 ein massiver Run auf chinesische Münzen in Deutschland zu beobachten war. Seitdem ist die Nachfrage geringfügig zurückgegangen.
Allerdings erzielen chinesische Münzen weiterhin hohe Preise, wie ein Blick auf die Auktionsergebnisse der letzten Jahre deutlich macht. Häufig sind es Münzen aus China, welche Rekord-Zuschläge bei deutschen Auktionen generieren. Nur ein Beispiel: Eine chinesische Silbermünze aus dem Jahr 1896 erhielt im Jahr 2014 einen Zuschlag, der fast das Zehnfache des geschätzten Wertes ausmachte: 140.000 statt 15.000 Euro erlöste die Dollar-Münze aus der Pei-Yang Provinz. Auffällig ist, dass bei vielen Auktionen auch Chinesen mit Wohnsitz in Deutschland sowie chinesische Käufer mit Standort im Ausland mitbieten, die sich von Bietagenten vertreten lassen. Besonders begehrt sind insbesondere die modernen Gedenkprägungen ab 1979 ohne Qualitätsprobleme, denn insbesondere weiße Flecken („Wolken“) führen zu Preisreduktionen und viele Münzen sind nicht mehr mit dem kompletten Zubehör erhalten – Zertifikat, Originalkapsel sowie Verpackung gehören jedoch zu jedem Spitzenexemplar dazu.
Nicht zuletzt wegen der hohen Fälschungsgefahr bei chinesischen Panda-Münzen gewinnt das so genannte „Grading“ und die Konservierung durch professionelle Drittanbieter wie „NGC“ oder „PCGS“ an Bedeutung: Während die deutschen Sammler dieser kommerziellen Form der Bewertung von Sammlermünzen noch kritisch gegenüber stehen, sind die Einschätzungen durch professionelle „Grader“ in Asien durchweg anerkannt und führen zu einer Verfielfältigung der Sammlerpreise in Spitzenqualität. Nur ein Beispiel: Der Jahrgang 2004 der China-Panda-Silbermünzen kostet normalerweise zwischen 70 und 100 Euro auf dem deutschen Markt. In der Spitzenbewertung „MS70“, welche einen makellosen Zustand der Münze auch unter fünffacher Vergrößerung dokumentiert und extrem selten vergeben wird, klettert der Wert auf 200 Euro.
Bei pro aurum nimmt das Sammelgebiet „China“ eine zentrale Position in der Numismatik-Abteilung ein: Als einer der wenigen Edelmetallhändler in Deutschland mit diesem Fokus konnte pro aurum in den vergangenen Monaten fast alle Jahrgänge der beliebten Panda-Münzen in Silber seit 1982 anbieten – die meisten davon sogar in der Original-Hülle, welche zu einem deutlich höheren Sammlerwert führt (Fachleute bezeichnen diesen Zustand als „OMP“ = Original bzw. Official Mint Packaging). Entsprechende Stücke wurden in der Vergagenheit meist nach kurzer Zeit von spezialisierten Händlern aufgekauft und zur kommerziellen Münzbewertung in die USA geschickt, um danach zu einem Vielfachen des ursprünglichen Kaufpreises an wohlhabende Kunden in China weiterverkauft zu werden. Und neben den modernen Panda-Münzen hat pro aurum auch immer wieder seltene Stücke aus der exotischen Münzgeschichte Asiens zu bieten – beispielsweise aus den verschiedenen chinesischen Provinzen um 1900.